August Jäggi, Nationalrat und Redaktor (1879 - 1947)
Kantonsrat
Dank der Sympathie, die sich Redaktor Jäggi durch seine Arbeit schon in jungen Jahren beim konservativen Solothurnervolk erworben hatte, wurde er auch bald zur aktiven Politik herangezogen. Bis zu seinem Tode stand er in den vordersten Reihen der Parteileitung der Solothurnischen Volkspartei. Zwischen 1918 bis 1932 war er gar Parteipräsident. Wiederholt haben die Bezirke Olten-Gösgen und später Wasseramt und Solothurn, den jungen Redaktor in den Kantonsrat gewählt. Im Kantonsrat ist August Jäggi durch geschickte parlamentarische Vorstösse aufgefallen. Man erinnert sich an eine Motion über die Revision des Staatssteuergesetzes im Sinne von Steuererleichterungen, an die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für die Alters- und Hinterbliebenenfürsorge, die Neuordnung der Beziehungen zwischen Kirche und Staat und die Aufstellung eines Spar- und Finanzprogrammes. Die Krönung seiner Leistungen im Kantonsrat war sicher die Wahl zum Kantonsratspräsidenten und damit höchsten Solothurners im Jahre 1935.
Nationalrat
1923 wurde August Jäggi in den Nationalrat gewählt. Auf eidgenössischem Boden war er damals sicher ein Neuling, brachte aber unschätzbare Erfahrungen von der Basis mit. Alleine die Tatsache, dass er bis zum Schluss seiner Amtszeit als Nationalrat im Jahre 1943 Mitglied in sage und schreibe 40 parlamentarischen Kommissionen war und davon zehn präsidierte, zeigt das hohe Ansehen Jäggi's in Bundesbern.
Familienvater
August Jäggi heiratete Bertha Büttiker, die Tochter des Mitbegründers und ersten Redaktors der Oltner Nachrichten, Richard Büttiker. August und Bertha Jäggi wurde ein Sohn, Peter Jäggi, geschenkt. Sohn Peter Jäggi machte seinen Eltern alle Ehre und wurde als tüchtiger Jurist Professor an der Universität Freiburg (s. separates Porträt).
Unerwarteter Tod
Am 27. Juni 1947 erlitt August Jäggi auf dem Heimweg von seiner Redaktionsstube in Solothurn bei einem Verkehrsunfall schwere Kopfverletzungen. An den Folgen dieser Kopfverletzungen verstarb er im Kreise seiner Angehörigen.
Auszüge aus der Abdankungsansprache
von Nationalrat Dr. Adolf Boner,
redigiert von Roman Jäggi, Fulenbach